PA

Offenporiger Asphalt

Offenporiger Asphalt ist sehr hohlraumreich zusammengesetzt. Durch diesen hohen Anteil an miteinander verbundenen Hohlräumen wirkt eine Asphaltdeckschicht aus offenporigem Asphalt, abgekürzt PA, im eingebauten Zustand lärmmindernd und wasserabführend. Weil das Regenwasser in der Deckschicht abläuft, ist darunter eine Abdichtung erforderlich.

PA kann einschichtig oder zweischichtig hergestellt werden. Schalltechnisch ist allein die Gesamtdicke maßgebend. Sie kann im Einzelfall auf die Verkehrszusammensetzung (Pkw- und Lkw-Anteil) sowie Fahrgeschwindigkeit optimiert werden. Dabei gilt der Grundsatz, dass die Schicht umso dicker sein muss je langsamer gefahren wird und je höher der Lkw-Anteil ist.

Abdichtung von Straßen
© Bayerisches Landesamt für Umwelt Abdichtung von Straßen

Lärmminderung und Dauerhaftigkeit

Einschichtigen offenporigen Asphaltdeckschichten PA 8 mit einer akustisch wirksamen Schichtdicke von mindestens 4 cm wird für mindestens 8 Jahre eine Korrektur DStrO von -5 dB(A) bei Geschwindigkeiten von mehr als 60 km/h zugewiesen. Im Neuzustand können Pegelminderungen von bis zu -10dB(A) erreicht werden.

Bautechnisch liegt die Dauerhaftigkeit zurzeit je nach Verkehrsstärke und Schwerverkehrsanteil zwischen 8 und 12 Jahren.

Anwendung

Offenporiger Asphalt wird als Asphaltdeckschicht vor allem auf Außerortsstraßen und Autobahnen angewandt. PA sind aktive Lärmschutzmaßnahmen, die das Rollgeräusch bereits bei dessen Entstehung mindern. Den möglichen Einsparungen bei anderen Lärmschutzmaßnahmen stehen höhere Kosten bei der Herstellung der offenporigen Asphalte und bei der Entwässerung gegenüber. Diese sind im Einzelfall zu beurteilen.

Unter folgenden Randbedingungen ist der Einbau von PA nicht sinnvoll:

  • bei Geschwindigkeiten bis 50 km/h
  • bei häufig stehendem Verkehr ("Stop and Go")
  • im Bereich von Kreuzungen und/oder Einmündungen
  • bei hoher Belastung infolge abbiegendem Schwerverkehr (z.B. Ein- und Ausfahrten zu gewerblichen Anlagen, Abbiegestreifen mit Schwerverkehr)
  • bei Versorgungsleitungen im Bereich der Fahrbahn
  • in kurvigen Streckenabschnitten oder Kreisverkehren
  • in Parkbuchten, Bushaltestellen
  • in Strecken mit starkem Bewuchs mit Laub abwerfenden Pflanzen nahe an der Straße (z.B. Alleen)
  • bei Verschmutzungsgefahr (z.B. landwirtschaftlichem Verkehr)

Die vorstehenden Randbedingungen sollten insbesondere bei innerörtlichen Straßen beachtet werden.

Besonderheiten

Um die für die lärmmindernde Wirkung erforderliche Gleichmäßigkeit bei der Herstellung von PA zu erreichen, sollte eine Mindesteinbaulänge von 1.000 m nicht unterschritten werden.

Regenwasser läuft in der Schicht ab. Die Entwässerung am tiefliegenden Straßenrand muss darauf abgestimmt sein. Der Einbau von PA auf bestehenden Strecken ist daher aufwändig, da auch die komplette Entwässerung angepasst werden muss.

PA sind empfindlich gegen mechanische Schädigungen, z.B. Unfälle oder Reifenschäden (Felgenfahrt). Reparaturen von PA sind kompliziert, weil der Wasserabfluss in der Schicht nicht unterbrochen werden darf.

Beim Winterdienst ist besondere Aufmerksamkeit erforderlich, insbesondere bei Streuzeitpunkt, Streuhäufigkeit und Streumenge.